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Von der Assistenzärztin zur Fachärztin: Deine Roadmap durch die Psychiatrie-Weiterbildung

Autorenbild: RuthRuth

Aktualisiert: 19. Feb.

Hey du! Stehst du am Anfang der Facharztausbildung und fragst dich wie du in dem Dickicht an Regularien und Vorgaben durchblicken sollst? Ich weiß noch genau, wie verwirrt ich am Anfang meiner Assistenzzeit war. "Wie lange dauert das Ganze nochmal?", "Muss ich wirklich ein Jahr Innere machen?", "Und was ist eigentlich mit Psychotherapie?" - diese Fragen schwirrten auch mir durch den Kopf. Der Weg zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie kann auf den ersten Blick wie ein undurchdringlicher Dschungel wirken. Deshalb habe ich diesen Text für dich zusammengestellt. Ich möchte dir eine Roadmap an die Hand geben, die dir Orientierung bietet und deine brennendsten Fragen beantwortet. Keine Sorge, auch wenn es jetzt noch chaotisch erscheint - mit der Zeit wird alles klarer. Wir alle sind diesen Weg gegangen und ich verspreche dir: Du schaffst das auch! Lass uns gemeinsam einen Blick auf die wichtigsten Stationen deiner Weiterbildung werfen. Am Ende wirst du sehen: Es ist machbar und sogar spannend! Also, tief durchatmen und los geht's mit deinem Abenteuer zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.

Ein Dschungel an Vorschriften auf dem Weg zum Facharzt. Es wird Zeit für etwas mehr Durchblick.
Ein Dschungel an Vorschriften auf dem Weg zum Facharzt. Es wird Zeit für etwas mehr Durchblick.


Du brauchst insgesamt 6 Jahre für deinen Facharzt in Psychiatrie und Psychotherapie. Keine Panik, es ist nicht so kompliziert wie es klingt!


Die Facharztausbildung zum Psychiater in der Schweiz ist ein umfassender und vielseitiger Prozess, der in der Regel sechs Jahre in Anspruch nimmt. Den Großteil dieser Zeit, nämlich vier bis fünf Jahre, verbringst du in der Psychiatrie selbst.

Um dein medizinisches Wissen zu erweitern und eine ganzheitliche Perspektive zu entwickeln, ist ein zusätzliches Jahr in einem anderen medizinischen Fachbereich vorgesehen.

Falls du ein besonderes Interesse an der Behandlung von Kindern und Jugendlichen hast, besteht die Möglichkeit, bis zu einem Jahr in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu absolvieren.


Während deiner Zeit in der Psychiatrie musst du verschiedene Stationen durchlaufen, um ein breites Spektrum an Erfahrungen zu sammeln. Mindestens zwei Jahre deiner Ausbildung verbringst du auf Station, wobei mindestens ein Jahr davon auf einer Akutstation absolviert werden muss. Dies ermöglicht dir, Erfahrungen in der Behandlung von Patienten in akuten psychiatrischen Krisen zu sammeln. Ebenso wichtig ist die Arbeit im Ambulatorium, wo du mindestens zwei Jahre tätig sein wirst. Davon musst du mindestens ein Jahr in einem allgemeinen psychiatrischen Ambulatorium, auch als A-Ambi bekannt, arbeiten. Diese Zeit ist entscheidend, um Erfahrungen in der ambulanten Versorgung und Nachbetreuung von Patienten zu sammeln. Ein weiterer wichtiger Aspekt deiner Ausbildung ist die Arbeit mit gerontopsychiatrischen Patienten. Hierfür sind mindestens sechs Monate vorgesehen, die du entweder ambulant oder stationär absolvieren kannst. In manchen Kliniken kann diese Zeit auch durch regelmässige Behandlung von älteren Patienten während deiner Dienste abgedeckt werden. Das wären dann deine vier vorgeschriebenen Psychiatriejahre. Das fünfte Psychiatriejahr nenne ich das Joker-Jahr. Hier bist du flexibler. Wie bereits erwähnt, könntest du hier deine Fähigkeiten in der Kinderpsychiatrie verbessern oder auch Forschung machen oder einfach noch ein Jahr stationär oder ambulant in der Erwachsenenpsychiatrie arbeiten.



Diese strukturierte Ausbildung gewährleistet, dass du als angehender Psychiater ein umfassendes Verständnis für die verschiedenen Aspekte und Herausforderungen des Fachgebiets entwickelst und gut auf deine zukünftige Tätigkeit vorbereitet bist.


Wichtig ist auch, dass du an mindestens zwei verschiedenen Orten arbeitest. So lernst du unterschiedliche Ansätze kennen. Du kannst sogar bis zu 1 Jahr in einer Praxis arbeiten oder forschen. Das ist eine tolle Möglichkeit, verschiedene Bereiche kennenzulernen. Achte noch darauf, dass deine Anstellungen nicht zu kurz dauern. Hier gibt es auch Mindestvorgaben.


Mach dir keine Sorgen, wenn es am Anfang überwältigend erscheint. Mit der Zeit wird alles klarer und du findest deinen Weg. Wir sind alle mal da durchgegangen!



Zusammenfassung

Fachspezifische Weiterbildung (4-5 Jahre)

  • Mindestens 2 Jahre stationär und 2 Jahre ambulant

  • Davon 1 Jahr auf einer allgemeinpsychiatrischen Akutstation

  • Und 1 Jahr in einem allgemeinpsychiatrischen Ambulatorium

  • 6 Monate mit alterspsychiatrischen Patienten

Nicht-fachspezifische Weiterbildung (1-2 Jahre)

  • 1 Jahr klinische somatische Medizin (verpflichtend)

  • Bis zu 1 Jahr Kinder- und Jugendpsychiatrie (optional)

Weitere Optionen

  • Bis zu 3 Jahre in Spezialbereichen möglich

  • Bis zu 1 Jahr Forschung anrechenbar

  • Bis zu 1 Jahr Praxisassistenz möglich

Wichtig: Mindestens 1 Jahr muss an einer zweiten Weiterbildungsstätte absolviert werden.



Beispiel 1: Jonathan

Jonathan hat 1 Jahr auf einer Akutstation an der PUK gearbeitet, anschliessend hat er auf eine Psychotherapiestation gewechselt. Die Gerontopsychiatriezeit wurde mit den Nachtdiensten, in denen er gerontopsychiatrische Patienten betreut hat abgedeckt. In seinem dritten Jahr ist er am USZ im Konsildienst gewesen, was ihm als ambulante Zeit (Kategorie A) angerechnet wurde. Danach war er noch im Ambulatorium der Arud für ein Jahr. Schliesslich hatte er noch die Chance ein Jahr in der Kinderpsychiatrie zu arbeiten. Jetzt fehlt ihm nur noch ein somatisches Jahr, um alle Zeiten für den Facharzt erreicht zu haben.


Beispiel 2: Anna


Wir haben diesen Text nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, können jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Informationen übernehmen. Für verbindliche und aktuelle Informationen zur Facharztausbildung in der Psychiatrie verweisen wir ausdrücklich auf die offiziellen Angaben des Schweizerischen Instituts für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF).

 
 
 

1 Comment


Danke sehr :) Viele Informationen wusste ich nicht. " Achte noch darauf, dass deine Anstellungen nicht zu kurz dauern. Hier gibt es auch Mindestvorgaben." Wissen Sie, wie lange mindestens? Kleine Rückmeldung: Unter dem Beispiel von Anna kann man keinen Text lesen.

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